Bettina Stark-Watzinger

Stark-Watzinger: Ohne Fachkräfte geht Deutschland die Kraft aus

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger eröffnete mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (v.r.n.l.) den Fachkräftekongress 2024
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger eröffnete mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (v.r.n.l.) den Fachkräftekongress 2024. Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen Deutschlands. Auf dem Fachkräftekongress verdeutlichte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Fachkräfte sichern will.

„Wir brauchen dringend mehr kluge Köpfe und fleißige Hände für Wachstum und Wohlstand in unserem Land“, so Stark-Watzinger. Die Bundesbildungsministerin eröffnete mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am 26. Februar den Fachkräftekongress in Berlin. Dabei betonte Stark-Watzinger, dass der Fachkräftemangel nicht zur Bremse für die Volkswirtschaft werden dürfe: „Ohne Fachkräfte geht uns die Kraft aus.“

Exzellenzinitiative Berufliche Bildung

Das BMBF hat deshalb als Teil der Fachkräftestrategie der Bundesregierung die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung gestartet. Denn eine Ausbildung biete genauso Perspektiven und Karriereoptionen wie ein Studium, so Stark-Watzinger.

Die berufliche Bildung soll individueller, innovativer und internationaler werden. Die Initiative setzt gezielt Impulse für den notwendigen Attraktivitäts- und Modernitätsschub. Dafür stellt das BMBF bis 2026 insgesamt rund 750 Millionen Euro bereit.

Teil der Exzellenzinitiative ist unter anderem der Wettbewerb InnoVET PLUS, der innovative Ideen für die Aus- und Weiterbildung prämiert. Außerdem wurden die Begabtenförderungswerke für Auszubildende geöffnet. Personen, die eine Ausbildung absolvieren, können darüber nun auch Stipendien erhalten. Das BMBF verstärkt zusätzlich die europäische und internationale Berufsbildungszusammenarbeit. Mehr Informationen zur Exzellenzinitiative gibt es hier.

Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG)

Des Weiteren werden Digitalisierungshemmnisse mit dem BVaDiG abgebaut. Durch Reduzierung von Schriftformerfordernissen wird Betrieben und Kammern ein durchgängig digitaler Ablauf ermöglicht. Dazu gehören unter anderem der digitale Ausbildungsvertrag, die digitale mobile Ausbildung und eine verstärkte digitale Kommunikation.

Personen ohne formalen Berufsabschluss haben durch das BVaDiG Anspruch auf Feststellung und Bescheinigung ihrer beruflichen Fertigkeiten am Maßstab eines dualen Ausbildungsberufes. Das hat das Bundeskabinett am 7. Februar beschlossen. „So wird aus einem verpassten Abschluss eine zweite Chance“, sagte Ministerin Stark-Watzinger.

Am 1. März treten außerdem weitere Bestimmungen des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes in Kraft. Diese entkoppeln dann in vielen Fällen die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse von der Möglichkeit einzuwandern.

Startchancen-Programm

Die Basis für einen guten Start in die berufliche Bildung wird allerdings schon in der Schule gelegt. Studienergebnisse zeigen: In der Kompetenzentwicklung braucht es eine bildungspolitische Trendwende. Ausbildungsbetriebe erzählten ihr regelmäßig, dass bei Bewerberinnen und Bewerbern die Grundlagen fehlten, sogar bei den Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen, berichtete Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger.

Mit dem größten Bildungsprogramm in der Geschichte Deutschlands, dem Startchancen-Programm, investiert der Bund deshalb zusammen mit den Ländern 20 Milliarden Euro in zehn Jahren in Schulen in herausfordernder Lage. Insbesondere Grundschulen werden hiermit unterstützt.

Ausbildung ist ein Markenzeichen Deutschlands

Die Ausbildung sei für die Auszubildenden der Türöffner zu einem guten Leben, betonte Stark-Watzinger. Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist die Ausbildung der Schlüssel zum Erfolg. Die duale Ausbildung ist ein Markenzeichen des Standorts Deutschlands: „Deswegen verdient die berufliche Bildung höchste Aufmerksamkeit.“