Bettina Stark-Watzinger

Kein Platz für Antisemitismus in Deutschland

Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger bei einer Pressekonferenz nach dem Expertenkreis
Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger bei einer Pressekonferenz nach dem Expertenkreis. Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Der Nahostkonflikt ist auch in den Schulen Deutschlands ein hochaktuelles Thema. Wichtig ist dabei, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten.

Zum Nahostkonflikt und Antisemitismus in Deutschland sei eines klar: „Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Wir müssen uns ihm entgegenstellen, ihm den Nährboden entziehen, ihn bis an die Wurzel bekämpfen“, so Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger. Auf Einladung der Ministerin tauschten sich am 24. Oktober Expertinnen und Experten aus Politik, Gesellschaft, Forschung und Praxis über Antisemitismusprävention in der Bildung aus. Hintergrund ist, dass der Nahostkonflikt und der Terror der Hamas auch in den Schulen in Deutschland ein aktuelles und heiß diskutiertes Thema sind und immer mehr antisemitische Vorfälle bekannt werden. Hier sei es besonders wichtig, Antisemitismus in den Schulen entschieden entgegenzutreten. Den Lehrkräften komme dabei eine zentrale Rolle zu, weil sie den Konflikt altersgerecht im Unterricht behandeln und klar einordnen müssen, so die Bundesministerin. Sie müssten bei ihrer Präventionsarbeit unterstützt werden.

Prävention gegen Antisemitismus

Die Zuständigkeit für die schulische Bildung liegt bei den Ländern. Der Bund unterstützt diese soweit möglich. Konkret fördert das BMBF bereits seit 2021 mehrere Forschungsprojekte mit insgesamt 12 Millionen Euro. Themen sind unter anderem Antisemitismus in sozialen Medien, Antisemitismus als justizielle Herausforderung sowie Antisemitismuserfahrungen von Jüdinnen und Juden und deren Reaktionen darauf. Mehrere Projekte erarbeiten Maßnahmen zur Antisemitismus-Prävention, darunter auch im Bildungsbereich. Für die Arbeit von Lehrkräften fördert das BMBF zwei Forschungsprojekte. Im Projekt EMPATHIA³ entwickeln Forschende ein Kerncurriculum zur Antisemitismusprävention für angehende Polizistinnen und Polizisten sowie Lehrkräfte. Sie sollen so schon in der Ausbildung im Umgang mit Antisemitismus professionalisiert werden. Im Projekt AIES werden Dynamiken, Erscheinungsformen und Wirkungen des Antisemitismus im Schulunterricht in vier europäischen Ländern untersucht. Die Forschenden erarbeiten in Kooperation mit Schulen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien mehrsprachiges digitales Unterrichtsmaterial zur Antisemitismusprävention.

Auch die Demokratiebildung ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Antisemitismus. Sie trägt zum Abbau von Vorurteilen bei und wirkt präventiv. So fördert das BMBF den bundesweiten Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ zur Entwicklung und Stärkung demokratischer Einstellungen und Haltung sowie demokratischer Kultur im Alltag von Schule und Jugendarbeit. Jugendliche werden auf diese Weise darin bestärkt, sich für eine pluralistische Gesellschaft einzusetzen.

In der Islamismusforschung fördert das BMBF Projekte, die sich mit Antisemitismus befassen. In einem Projekt werden gesellschaftliche Aspekte einer Radikalisierungsspirale bei Jugendlichen erforscht. Ziel des Projekts sind Präventionsmaßnahmen für den Bildungsbereich. In einem weiteren Projekt werden die Auswirkungen des Islamismus auf jüdisches Leben in Deutschland erforscht. Konkret werden Bedrohungswahrnehmungen und Diskriminierungserfahrungen erfasst und analysiert.