Holocaust-Gedenktag: „Das Leid von Jüdinnen und Juden ist nicht Geschichte“
„Am diesjährigen Holocaust-Gedenktag erinnern wir uns nicht nur an das Menschheitsverbrechen der Shoah, sondern gedenken auch der Menschen, die am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen ermordet wurden“, erklärt Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger, „das Leid von Jüdinnen und Juden ist nicht Geschichte.“
Seit dem Terrorangriff der Hamas sind in Schulen, Hochschulen und ganz Deutschland zahlreiche antisemitische Vorfälle bekannt geworden. Es sei beschämend, was ausgerechnet in Deutschland aufgebrochen sei und wie massiv und ungeniert sich der Antisemitismus zeige, so Stark-Watzinger, „dem müssen wir uns als Gesellschaft entgegenstellen.“
Umgang mit Antisemitismus in der Bildung
Das BMBF setzt sich dafür ein, dass die Erinnerung an den Holocaust lebendig bleibt, insbesondere in Schulen. Dafür sind engagierte Lehrkräfte und zeitgemäße Zugänge wie durch soziale Medien zentral. Der Nahostkonflikt und der Terror der Hamas muss altersgerecht im Unterricht behandelt und klar eingeordnet werden. Für die Arbeit von Lehrkräften fördert das BMBF deshalb beispielsweise zwei Forschungsprojekte.
Im Projekt EMPATHIA³ entwickeln Forschende ein Kerncurriculum zur Antisemitismusprävention für angehende Lehr- und Polizeikräfte. So werden sie schon in der Ausbildung im Umgang mit Antisemitismus professionalisiert.
Im Projekt AIES werden Dynamiken, Erscheinungsformen und Wirkungen des Antisemitismus im Schulunterricht in vier europäischen Ländern untersucht. Die Forschenden erarbeiten in Kooperation mit Schulen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien mehrsprachiges digitales Unterrichtsmaterial zur Antisemitismusprävention.
Das BMBF fördert Antisemitismusforschung seit 2021 mit etwa zwölf Millionen Euro.
Dank an Zeitzeugin Margot Friedländer
Das Stück deutsche Geschichte, das sich tief in das Gedächtnis der Menschheit eingeschrieben habe, das mache noch Jahrzehnte später fassungslos, so Bundesministerin Stark-Watzinger. Im Rahmen der Kampagne #WeRemember dankte sie bei der Filmpremiere Ich bin! Margot Friedländer der gleichnamigen Zeitzeugin: „Ihre Arbeit als Zeitzeugin ist so kostbar – Ihre Ausdauer dabei, Ihr großer Lebensmut. Jahrhundertzeugin, das können nur die allerwenigsten von sich sagen.“ Stark-Watzinger betonte erneut: Hass sei keine Meinung. Antisemitismus habe keinen Platz in unserem Land, nicht auf den Schulhöfen, nicht auf den Straßen, nirgendwo.
Forschungsförderung im Bereich Antisemitismus
Das BMBF fördert Antisemitismusforschung seit 2021 mit rund zwölf Millionen Euro. Unter anderem:
- EMPATHIA³: professionalisiert angehende Lehr- und Polizeikräfte im Umgang mit Antisemitismus
- AIES: erforscht Dynamiken, Erscheinungsformen und Wirkungen des Antisemitismus in Europa und entwickelt in Kooperation mit Schulen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien mehrsprachiges digitales Unterrichtsmaterial zur Antisemitismusprävention
- DialoguePerspectives/Dagesh on Tour: unterstützt Kinder und Jugendliche mit erschwertem Bildungszugang und bringt dabei kulturelle und politische Bildung mittels jüdischer Gegenwartskunst nahe
- Demokratisch Handeln: Förderung des bundesweiten Wettbewerbs zur Entwicklung und Stärkung demokratischer Einstellungen und Haltung sowie demokratischer Kultur im Alltag von Schule und Jugendarbeit.
- Distanz: erforscht gesellschaftliche Aspekte einer Radikalisierungsspirale bei Jugendlichen. Ziel des Projekts sind Präventionsmaßnahmen für den Bildungsbereich.
- ArenDt: erforscht Auswirkungen des radikalen Islam auf jüdisches Leben in Deutschland
- RIRA: erforscht radikalen Islam im Gegensatz zu radikalem Anti-Islam. Ziel sind Interventionsmöglichkeiten an Bildungseinrichtungen und Empfehlungen mit medial vermittelten Zerrbildern.
Text: BMBF