Bettina Stark-Watzinger

Für mehr unabhängige China-Kompetenz in Deutschland

Bettina Stark-Watzinger in der Kuppel des Reichstagsgebäudes
Bettina Stark-Watzinger in der Kuppel des Reichstagsgebäudes

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Auswärtige Amt (AA) haben das gemeinsame Empfehlungspapier „Chinesisch als Fremdsprache“ veröffentlicht.

Das BMBF, die KMK und das AA starteten im Sommer 2022 die Arbeitsgruppe „Chinesisch als Fremdsprache“. Im Fokus stand die Frage, was wir in Deutschland brauchen, damit mehr Menschen Chinesisch lernen. Nun liegen die Ergebnisse vor. Unter anderem das Empfehlungspapier „Chinesisch als Fremdsprache“.

„China wird immer mehr zum Wettbewerber und systemischen Rivalen. Fundierte und unabhängige China-Kompetenz ist daher essenziell, um deutsche Interessen wahrnehmen und durchsetzen zu können“, so Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. „Wenn genügend Menschen in Deutschland Chinesisch sprechen, verstehen, schreiben und lesen können, ist das erforderliche Abwägen von Risiko und Nutzen besser möglich. Das Lernen und Lehren von Chinesisch steht in Deutschland vor großen Herausforderungen. Mit dem nun vorgelegten Empfehlungspapier haben wir 21 konkrete Vorschläge, was Bund, Länder, aber auch Hochschulen und Schulen im Rahmen der jeweiligen Zuständigkeiten für den Ausbau der Sprach-Kompetenzen tun können“ erklärt die Ministerin weiter.

Ausbau der unabhängigen China-Kompetenz

Das Empfehlungspapier zeigt Lücken und mögliche Ansatzpunkte für den Ausbau von Chinesisch als Fremdsprache in Deutschland auf. Im Mittelpunkt steht das Ziel, die unabhängige China-Kompetenz in Deutschland auszubauen – wie auch in der China-Strategie der Bundesregierung verankert. „Unabhängig“ heißt dabei vor allem unabhängig von Finanzierungen aus China. Nur so können wir sicherstellen, dass die Vermittlung der Kompetenzen den Ansprüchen unseres Bildungs- und Wissenschaftssystems, insbesondere der Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre, gerecht werden.

Das BMBF setzt sich bereits seit Jahren für den Ausbau von unabhängiger China-Kompetenz in Deutschland ein. Aus dem aktuellen Prozess plant das BMBF zunächst die Umsetzung der ersten Empfehlung im Papier, nämlich die Förderung von „Forschungsvorhaben zum Lernen und Lehren von Chinesisch als Fremdsprache“. Hierfür hat das BMBF eine entsprechende Förderrichtlinie veröffentlicht. Ziel ist es, durch geeignete Forschungsprojekte die Spracherwerbsprozesse besser zu verstehen und das Lernen und Lehren der Chinesischen Sprache und damit auch die Handlungskompetenz zu verbessern.

Hintergrund des Empfehlungspapiers

In der Arbeitsgruppe „Chinesisch als Fremdsprache“ diskutierten 30 deutschsprachige Expertinnen und Experten, darunter zahlreiche Mitglieder des Fachverbands Chinesisch e.V., sowie Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Bundes- und Landesministerien offene Fragestellungen und Lösungsansätze für mehr Chinesisch-Kompetenz in Deutschland. Unter der Moderation des Bildungsnetzwerk China, einer Initiative der Stiftung Mercator und des Goethe-Instituts, sind dabei Empfehlungen entstanden, die nun mit dem vorgelegten Empfehlungspapier in Form von 21 Vorschlägen in vier Bereichen zusammengeführt sind. Das Empfehlungspapier richtet sich sowohl an Landes- als auch an Bundesministerien, Schulen und Hochschulen sowie alle weiteren Stakeholder, die mit dem Thema befasst sind. Das Papier enthält Anregungen, wie die verschiedenen Akteure – im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten und Möglichkeiten, ihrer regionalspezifischen Besonderheiten und inhaltlichen Schwerpunkte – den Erwerb der chinesischen Sprache sowie Verständnis von und Wissen über den gesamten chinesischen Kulturraum fördern können.

Text: BMBF