Finanzielle Bildung ist Frage der Chancengerechtigkeit
Deutschland hat Nachholbedarf bei Lernangeboten im Bereich der Finanziellen Bildung. Das will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) ändern.
Drei Viertel der Jugendlichen wünschen sich, dass Wirtschaft einen höheren Stellenwert in der Schule bekommt. 88 Prozent der Erwachsenen halten Kenntnisse zu Finanzen für wichtig. Trotzdem gibt es bisher zu wenig Angebote, die es den Bürgerinnen und Bürger ermöglichen, ihre Finanzkompetenzen zu verbessern.
Im Frühjahr haben deshalb Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Bundesfinanzminister Christian Lindner ihre Pläne für die Initiative Finanzielle Bildung vorgestellt. Diese beinhalten
- die Erarbeitung einer Nationalen Finanzbildungsstrategie in Zusammenarbeit mit der OECD,
- die Schaffung einer zentralen Finanzbildungsplattform zur Bündelung und Vernetzung der Angebote
- und die Stärkung der Forschung zur Finanziellen Bildung.
Selbstbestimmung durch Finanzielle Bildung
„Finanzielle Bildung ist ein Teil der Allgemeinbildung“, so Stark-Watzinger. Zusätzlich habe das mit Chancengerechtigkeit zu tun, Finanzielle Bildung garantiere gesellschaftliche Teilhabe und selbstbestimmtes Handeln. Mehr Wissen heiße in diesem Zusammenhang, mehr Chancen zu haben.
Es braucht deshalb Lernangebote, die die Menschen in die Lage versetzen, Wissen über finanzielle und wirtschaftliche Zusammenhänge zu erwerben und im Alltag anzuwenden. Anlässlich des Workshops mit der OECD zur Nationalen Finanzbildungsstrategie ging Stark-Watzinger auf die nächsten Pläne des BMBF im Bereich der Forschung ein. Der Workshop sei der erste Meilenstein bei der Erarbeitung der Strategie, so Stark-Watzinger.
Finanzielle Bildung durch Forschung stark machen
Das BMBF wird Vorhaben fördern, die allgemeine Konzepte zur Finanziellen Bildung erforschen. Des Weiteren soll Forschung unterstützt werden, die anwendungsorientierte Lehr- und Lernangebote entwickelt, erprobt und evaluiert. Dabei sollen alle Zielgruppen beachtet werden.