Eine Milliarde Euro für die Fusionsforschung bis 2028
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger stellte am Dienstag ein großes Förderprogramm zur Fusionsforschung vor. Ziel ist unter anderem der Aufbau eines Fusionsökosystems mit der Industrie.
„Wir wollen ein Fusionsökosystem mit der Industrie schaffen, damit ein Fusionskraftwerk in Deutschland schnellstmöglich Wirklichkeit wird“, machte Stark-Watzinger in einem Presssestatement Anfang September im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deutlich. Die Ministerin kündigte an, sie werde die Forschungsförderung für Fusion mit zusätzlichen 370 Millionen Euro über die kommenden fünf Jahre signifikant erhöhen. Zusammen mit bereits vorgesehenen Mitteln für die Forschungseinrichtungen stellt das BMBF damit bis 2028 über eine Milliarde Euro für die Fusionsforschung bereit. Ziel sei es, durch innovative Zukunftsenergien eine saubere, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung zu sichern, so Stark-Watzinger.
Das neue Forschungsprogramm zielt darauf ab, ein Fusionsökosystem aufzubauen. Magnet- und Laserfusion werden dabei gleichermaßen gefördert. Industrie und Forschungseinrichtungen sollen gemeinsam die technologischen Herausforderungen angehen, damit ein Fusionskraftwerk realisiert werden kann.
Geplant sind unter anderem Kooperationen mit der Privatwirtschaft für die Entwicklung von Infrastruktur für die lasergetriebene Fusion. Dafür wird das BMBF über die Agentur für Sprunginnovationen SPRIND die Tochtergesellschaft „Pulsed Light Technologies GmbH“ gründen, über die in den kommenden fünf Jahren bis zu 90 Millionen Euro investiert werden sollen.
Mit dem neuen Forschungsprogramm verfolgt das BMBF seinen Weg zu einem ersten Fusionskraftwerk konsequent weiter: Ein im Juni veröffentlichtes Positionspapier beschreibt die Rahmenbedingungen, wie ein Fusionskraftwerk Wirklichkeit werden kann. Es ist zugleich die Grundlage für das nun vorgestellte Programm.
Bereits im Mai hatte Ministerin Stark-Watzinger das Memorandum der Expertenkommission zur Laserfusion entgegengenommen. Das Memorandum beschreibt die Potentiale des Industrie- und Forschungsstandorts Deutschland mit Blick auf die Laserfusion und definiert Bedarfe zur weiteren Erforschung auf dem Weg zu einem ersten Fusionskraftwerk.